korp! Fraternitas Estica

Wird's mir in der Welt zu weit Oder auch zu

Muusika:
G. Grindel

Wird's mir in der Welt zu weit Oder auch zu
Enge, komm' ich mit der lieben Zeit
Ostmalsin's Gedränge; Flücht' ich in den
Keller mich, Seß' mich bin ganz kümmerlich
Und fang an zu trinken.

Feierlich und schauerlich
Ist's in diesen Räumen,
Geister schwirren her um mich
Wie in Nebelträumen
Meine Sünden groß und klein,
Fallen mir dann alle ein,
aber ich muss trinken.

Droben auf dem höchsten Faß
Sißt der Weine Meister
Halb verschimmelt, keller naß,
Um ihn seine Geister,
Und er ruft sie an: "Geschwind
Bringt mir her das Menschenkind,
Ob es auch kann trinken."

"Ei, warum denn dieses nich!"
Ruf' ich ganz fidele?;
"Willst du mich mal nüchtern seh' n,
Mußt, bei meiner Seele!
Du ein wenig früh aufsteh' n -
Grade kann ich zwar nicht geh'n
Uber ich kann trinken."

Klett' re zu ihm auf das Faß,
Seß' mich bei ihm nieder,
Singe dies und singe das,
Lallen Burschenlieder;
Werde ganz allmählich schwach,
Sink' vom Faß herab und ach!
Kann nicht weiter trinken.

Kellergeistern darf man nie
Einen Trunk versagen,
Denn, erzürnt, könnten Sie
Von dem Faß uns jagen.
Nein, von diesem Zauberort
Bringt kein Sterblicher mich fort,
Gar zu schön ist Trinken.