O alte Burschenherrlichkeit
O alte Burschenherrlichkeit,
Wohin bist du entschwunden?
Nie kehrst du wieder, goldne Zeit,
So froh, so ungebunden!
Vergebens spähe ich umher,
Ich finde deine Spur nicht mehr.
O jerum, jerum,, jerum!
O quae mutatio rerum!
Den Burschenhut bedeck der Staub,
Es sank der Flaus in Trümmer,
Der Schläger ward des Roster Raub,
Erblichen ist sein Schimmer;
Verklungen der Commersgesang,
Verhallt Rapier- und Sporenklang.
Wo sind sie, die vom breiten Stein
Nicht wankten und nicht wichen,
Die ohne Moos bei Scherz und Wein
Den Herrn der Erde glichen?
Sie zogen mit gesenktem Blick
In das Philisterland zurück.
Da schreibt mit finstrem Amtsgesicht
Der eine Relationen,
Der Andre seufzt beim Unterricht,
Und der macht Rezensionen;
Der schilt die sündge Seele aus,
Und der flickt iht verfallnes Haus.
Allein das rechte Burschenherz
Kann nimmermehr erkalten;
Im Ernste wird, wie hier im Scherz,
Der rechte Sinn stets walten;
Die alte Schale nur ist fern,
Geblieben ist uns doch der Kern,
:,: Und den laßt fest uns halten! :,:
Drum, Freunde, reichet euch die Hand,
Damit es sich erneue,
Der alten Freundschaft heilges Band,
Das alte Band der Treue.
Klingt an und hebt die Gläser hoch,
Die alten Burschen leben noch,
:,: Noch lebt die alte Treue! :,: